Freitag, 31. Juli 2009

Mama, der Kater war´s!

Heute ist der Vorgarten an der Reihe! Eigentlich habe ich aufgrund des gestrigen Vorfalls keine große Lust auf einen möglichen Zusammenstoss mit der "Katzenhasserbande". Aber ich kann mich ja jetzt auch nicht in meinem kleinen Reihenhäuschen einschließen. Da muss ich jetzt durch!
Mit gesengten Kopf schnippele ich das hohe Gras am Gartenzaun mit der Grasschere ab, als meine Nachbarin und ihre 5 jährige kleine Tochter von der anderen Straßenseite winken und auf mich zukommen.

"Hallo, wie geht es dir denn?"
Marie ist Mitte 30 und hat ebenfalls einen Kater, der ihr zugelaufen ist. Der Grau-Getigerte ist allerdings wenig verwöhnt und eine halbe Wildkatze - unkastriert und aus meiner Sicht ungepflegt. Das Fell meiner Katzen glänzt von weiten und ich kann jede von ihnen ewig auf meiner Schulter durch die Gegend schleppen.
Der Streuner von ihr dagegen bekommt ab und an was zu fressen, lebt nur draussen und heißt einfach schlicht "Kater"!
Für einen richtigen Namen hat die Tierliebe wohl nicht gereicht!
Aber ich mag meine Nachbarin sehr und jeder soll so leben, wie er will und auch machen, was er will!

Leise und aufgeregt erzähle ich ihr die Story mit den Weber´s! Sie schüttelt den Kopf und fragt ab und an mal nach! Ihre kleine Tochter hört ebenfalls aufmerksam zu und klettert dabei den Jägerzaun rauf und runter.

"Marie, stell dir vor, die Weber´s behaupten, meine Katzen machen ihr Geschäft in ihren Vorgarten! Das kann aber gar nicht sein, denn Nina macht jeden Tag das Katzenklo! Ich brauche drei Tüten Katzenstreu in der Woche. So viel können meine Katzen gar nicht kacken, dass sie auch noch Weber´s Beet befüllen könnten!"

Marie´s kleine Tochter zupft aufgeregt an Mamas Jacke...Mama...Mama.....!"
"Gleich Vicky.....!"
Marie streicht ihr beruhigend über den Kopf.

Wieder zu mir gewendet nickt sie zustimmend und meint: " Hier gibt es doch tausend Katzen! Das könnte ja jede sein!"

Vicky wird immer hippeliger: "Mama....Mama...."sie zerrt noch heftiger an der Jacke ihrer Mutter!
"Was ist denn, Vicky?" Marie wird langsam ungeduldig!

"Mama...Mama....ich weiß, wer immer in das Beet von Weber´s scheißt," ruft sie laut in die Gegend!
Marie und ich blicken uns ertappt und nervös um! Gott sei Dank stehen wir alleine auf weiter Flur!
"pscht....Vicky...wer denn?" will Marie wissen.

"Mama....das ist doch unser "Kater"! Den habe ich schon oft dort gesehen!" Sie zeigt genau auf die Stelle des imaginären Katzenklos!
"Der macht das immer! Der will halt im Garten mit den anderen Katzen zusammensein!"

Ich grinse und Marie ist das sichtlich peinlich!
"Dein Kater ist das also!" meine ich zu ihr. Na.... dann lass das mal lieber nicht die Weber´s hören!"

Ehrlich gesagt hatte ich es schon fast vermutet. Der Kater ist nicht kastriert und markiert auch fleißig....auch in meinem Keller! Das stinkt wie die Hölle!
Aber ich wische es halt weg und die alten Teppiche, die er dabei vollgepinkelt hat, kommen jetzt auf den Sperrmüll. Meine schlaue Tigerbande bewacht inzwischen die Katzenklappe im Keller sehr genau - fast wie eine Streifenpatroille!
Es sitzt immer eine direkt davor und verjagt den "Kater", sobald er nur den Kopf zu Klappe reinsteckt.

Marie hat es plötzlich eilig.
"Du, ich hab´ was im Ofen! Geb deine Katzen bloß nicht her!" Sie lächelt nochmal etwas verlegen und geht wieder ins Haus.

Klar, warum auch...jetzt wo ich den Übeltäter weiß!(;-)

Die Katzenhasserbande!

Ein Unglück kommt selten alleine! Da kämpft man sich durch Schulbürokratie, Lehrerignoranz, Arbeitsdruck in der Firma und versucht sich durch die dicke Kastanienschale des gerade sitzengebliebenen Junior einen kleinen Weg ins wirre Innerste zu ritzen, schon steht das nächste Problem vor der Tür bzw. am Gartenzaun.
Diesmal in Form meiner lieben Nachbarn, einem sehr netten Rentnerehepaar, wie ich eigentlich immer dachte.
Gerade ziehe ich eine fast 1,50 m hohe, mutierte Unkrautpflanze aus dem Beet, als die beiden plötzlich ohne Vorwarnung hinterm Busch heraustreten und vor mir stehen. Erschrocken schaue ich auf.

An den verkrampften Mundwinkeln der beiden und dem etwas kurzen "Grüß Gott" erkenne ich eine gewisse Unmut. Sofort kommt mir die etwas laute Musik meiner Kinder in den Sinn und ich antworte erstmal zurückhaltend: " Ahhh, Grüß Gott, wie geht es ihnen denn?"
Die Frau Weber fängt sofort mit hoher Stimme an: " Gut, aber deswegen sind wir nicht hier!"
Sie mustert mich von oben bis unten und ich fühle mich extrem unwohl. Mein Sohn hilft mir im Garten. Er verbuddelt zwei Meter weiter gerade ein paar Blumenzwiebeln. Vorsichthalber dreht er sich nicht zu uns um und rutscht noch weiter unter die Büsche.
Fragend blicke ich die gute Frau an und der verkniffene Gesichtausdruck macht sie mir nicht sonderlich sympatisch.

"Sie haben Katzen?" fragt sie snippisch. Naja...wenn ich im Garten bin, dann turnen meine vier Pelzlieblinge immer um mich rum. Das kann ich schlecht verleugnen.
"Ja, Frau Weber, wie sie sehen!"

"Sie haben vier Katzen?" Die "Vier" wird lang in die Höhe gezogen und ihre Stimme wirkt leicht hysterisch.
"Ja, aber das sind reine Hauskatzen! Die sind kaum unterwegs!" behaupte ich mal zur Sicherheit!
Die Stimme der Nachbarin steigt nochmal eine Etage höher: " Aber das geht doch nicht! Das müssen sie doch wissen. Das können wir nicht akzeptieren. Da müssen mindestens zwei weg! Das ist ihnen doch klar, oder?"
Tja, insgeheim kenne ich die deutsche Rechtsprechung, die einem Mieter tatsächlich das Halten von vier Katzen verbietet, sollten meine Nachbarn vor Gericht gehen. Es sind tatsächlich nur zwei Katzen erlaubt.

Ich stelle mich erstmal doof und erkläre dann, dass die armen Kätzlein im Tierheim dahinsiechen müssten und das könnte man ja auf keinen Fall zulassen.
Leider ist die Rentnerband wenig tolerant.
Frau Weber keift jetzt noch schnell über den Busch: "Die Bunte da, die war bei mir plötzlich in der Küche!" Sie zeigt mit dem Finger auf meine schwarz, rot, weiße Glückskatze und pickst mit dem Finger immer wieder nach!
"Was habe ich mich erschrocken! Schrecklich, gell Walter?" Sie dreht sich zu ihrem zwei Meter weiter hinten stehenden Gatten um.
"Da habe ich geschrien und sie ist in den ersten Stock gerannt. Danach ist sie doch tatsächlich auf die Markise gesprungen und von dort wieder auf die Terrasse. Außerdem hat irgendeine Katze ihre Katzentoilette in meinem Vorgarten eröffnet. Das sind einfach zu viele!"

"Frau Weber," ich werde jetzt etwas sauer, "meine Katzen gehen auf ihre Katzentoilette im Keller!" Außerdem laufen hier aus der Nachbarschaft noch mindestens 5 weitere Katzen rum. Woher wollen sie wissen, dass die Katzenscheiße vor ihrer Haustür von meinen Katzen ist?"

"Die müssen weg....das sind zu viele!" keift sie nochmal.
Darauf dreht sie sich um und geht weg. Der Mann hinter ihr zuckt mit den Achseln und meint: " Überlegen sie sich bitte was!"
Daraufhin ist auch er weg.

Mein Sohn schaut mich an und hat Tränen in den Augen!
"Die Katzen bleiben, Mama, lieber ziehen wir wieder um!"
Tieftraurig und mit hängenden Kopf schlürft er ins Haus!

Ich lasse mich seufzend auf die Liege fallen. Die Gartenarbeit ist mir gründlich vergangen. Während ich in mich hinein grübele, höre ich meine Nachbarn mit einem weiteren Nachbarehepaar an ihrer Hausgrenze reden. Die beiden sind ebenfalls rüstige Rentner und ihre lauten Stimmen sind gut zu verstehen: " Ja, bei mir war das schwarze Drecksvieh auch schon. Der hat in meinem Garten einen Vogel gerissen. Eine Mörderkatze, dass sag ich ihnen! Aber nicht unmsonst gibt es so viele Nachbarschaftsstreitigkeiten vor Gericht. Das hat halt schon alles seinen Grund, nicht wahr?
Dann wurden die Stimmen wieder leiser. Das, was ich hören sollte, ist angekommen.

In meinem Magen ist ein Klumpen und in meinem Hals ein Kloß. Ich schlucke schwer und denke: "Mir egal! Soll die Katzenhasserbande halt klagen. So lange bleiben die Pelztiger erstmal bei mir!"

Donnerstag, 30. Juli 2009

Schule - das unerforschte Universum!

Experten sowie Hobbyforscher werden noch lange brauchen, um wirklich alle Abläufe und Zusammenspiele wirklich zu verstehen!(;-)

Mittwoch, 29. Juli 2009

Ich kann das allein!

Als Mutter und Vater will man eigentlich immer nur das Beste für die Kinder! Nur gehen die Ansichten, was das "Beste" für den geliebten Sohnemann ist, in diesem Fall weit auseinander!
Der Junior ist sitzengeblieben und der Schrecken sitzt tief! Mit dieser Nachricht hat jetzt die Wahl zwischen Nachprüfung bestehen, Klasse wiederholen oder den Übertritt in die Realschule, die in 20 km Entfernung erreichbar ist.
Nach langen Diskussionen, die verbal eher von mir und meinem Ex-Mann bestimmt waren, hat sich der jugendliche Spross breitschlagen lassen, unsere Hilfe bzw. die eines Nachhilfelehrers anzunehmen.

Es klingelt an der Tür! Herein kommt ein Mitte 40iger mit einem riesigen Metallkoffer, so dass ich mich frage, will der Mann ein paar Tage bleiben?
" Hallo Herr Meyer!" Der Herr ist von einem renommierten Nachhilfeinstitut und schlägt fast militärisch die Haken zusammen!
" Grüß Gott, wo ist denn der Betroffene?"

Ich führe Herrn Mayer auf die Terasse, wo auch schon mein Ex und der bedröppelte Sitzenbleiber auf einer Bank zusammengerutscht sind.

Herr Mayer reicht beiden überkorrekt die Hand und kommt gleich zur Sache! Mit einem intensiven, stechenden Blick schaut er den ziemlich in sich zusammengesunkenen 180 cm größen Kerl in die Augen und meint:" Soso, du bist also sitzengeblieben!"
Mit welchen Noten?"

"2 Fünfer!" brummt mein Sohn.

"In welchen Fächern?"

"Mathe, Latein...."

"Sonst noch Fächer, bei denen du gewackelt hast?" Herr Mayers Stimmlage hat etwas von Knecht Ruprecht, der mich als kleines Kind unterm Weihnachtsbaum immer gefragt hat, ob ich auch artig war.

"Englisch..." murmelt der eingeschüchterte immer kleiner werdende, pupertierende 15 Jährige.

Die Stimme von "Knecht Ruprecht" wird noch eindringlicher: "Woran lag´s?"

"Hab nicht gelernt...war halt faul...." mault mein Sohn etwas trotzig über den Tisch.

"Naja..!" Herr Mayer wirkt versöhnlich: "Das kennen wir doch alle aus unserer Jugend, nicht?" Dabei geht der Blick diesmal intensiv auf mich und meinen Mann!
Verlegen lächele ich zurück und denke mir:"Ohhhhh...ja....und wie! Klar kennen wir das! Blöde Schule!"

Er klärt uns umfangreich über die Vor- und Nachteile seines Instituts auf und stellt mit uns gemeinsam einen Lehrplan bis zur Nachprüfung zusammen. Dann macht er mit uns den Vertrag fertig und schiebt ihn nach der Unterschrift meines Ex-Mannes auch meinem Sohn vor die Nase.

"Hier, das musst du unterschreiben! Damit erklärst du dich bereit, nach deinen Kräften und mit guten Willen dein Bestes zu geben und mitzumachen!"
Der Mann ist Pädagoge, dass merkt man spätestens jetzt!

Junior verzieht säuerlich seine Miene und kritzelt unleserlich seinen Namen in das Dokument. Danach schiebt er angewidert das Dokument zurück!

Herr Mayer verspricht eine umgehende Bearbeitung unseres Falls und geht.

Kaum ist die Tür zugefallen, geht der Terror los!
"Das mache ich nicht! Ich habe keinen Bock auf so einen Scheiß! Ich kann das alleine!!!" Der brave Junge verwandelt sich in sekundenschnelle in ein "blutrünstiges" Jugendmonster!"

Meine Nerven sind durch diese täglichen Attaken ohnehin nicht gerade die Besten, aber ich schaffe es noch ruhig zu fragen:
"Wir hatten doch alles besprochen und es hilft dir auf jeden Fall, ob du diese blöde Nachprüfung schaffst oder nicht. Es hilft dir, deine Lücken ein wenig zu schließen und mal fachmännische Anweisung zu bekommen, wie man sich richtig auf Schulaufgaben vorbereitet. Das ist doch toll?" Hoffnungsvoll schaue ich meinen Sohn an und erwarte eigentlich so etwas ähnliches wie Einsicht!

Mein Ex-Mann bläst nochmal in den selben Tenor!

Pustekuchen! Mein Sohn geht einen Schritt zurück und holt nochmal tief Luft und schreit:
"Ihr habt ja ein Rad ab, den Scheiß könnt ihr euch sparen....da mache ich auf keinen Fall mit!"

Jetzt mischt mein Ex-Mann, ganz im Personalführungsstil, mit und meint: "Lass uns das doch mal erst genau analysieren und besprechen......!"

Bevor mir der Kragen komplett platzt, ziehe ich mich zurück!
Ich höre meinen Sohn schreien und meinen Mann reden. Irgendwann ist Gott sei Dank Ruhe!

Nicht gerade begeistert mache ich noch ein wenig meine liegengebliebene Hausarbeit und nach einer halben Stunde klingelt unten das Telefon. Der Trotzkopf hebt anscheinend ab, denn gefühlte 30 Sekunden später geht die Tonlage seiner Stimme sofort wieder in Gebrüll über. Das Ganze wiederholt sich noch dreimal und kurz danach knallt die Haustür. Mein Sohn ist weg!

Super, denke ich mir....was mache ich jetzt?....und wäge die Uhrzeit ab, bis wann ich welche Maßnahmen ergreife, falls er nicht zurückkommt.
Aber nach einer Stunde ist er wieder da und geht mit polternden Schritten in sein Zimmer. Rums....Tür zu!

Heute morgen ruft schon mich der inzwischen schon organisierte Nachhilfelehrer an und will für morgen nachmittag den ersten Termin ausmachen. Mir steht am Telefon der Schweiß auf der Stirn. Was sage ich dem Mann nur?

Nach einem kurzen Gespräch vertröste ich ihn mit einem Rückruf! Schließlich muss ich das Ganze erstmal irgendwie in Ruhe mit meinem Sohn klären.

Mein Ex-Mann erklärt mir noch kurz telefonisch zwischen zwei Geschäftsterminen, dass der "Ich-kann-alles-Alleine" sich jetzt doch bereit erklärt hat, einigermaßen mitzuspielen. Er hätte ihn auf dem Handy erreicht! PUHHHH!

Manchmal weiß ich auch nicht, was richtig oder falsch ist!

Dienstag, 28. Juli 2009

Laufbahnempfehlung

Endlich Feierabend! Ich schwinge vegnügt das schmiedeeiserne Tor zu meinem kleinen Reihenhäuschen auf und hole die Post aus dem Briefkasten. Ein einzelner Brief liegt drinnen!
"Ach, bestimmt wieder eine Rechnung", denke ich und werfe nur oberflächlich einen Blick darauf.
Erschrocken bleibe ich vor der Haustür stehen. Der Absender ist die Schule meiner Kinder. "Also, doch.....", traurig und erschrocken zugleich gehe ich ins Haus.
Langsam öffne ich den Brief, denn Hiobsbotschaften muss ich nicht mit geballter Macht erfahren. Außerdem weiß ich, was dieser Brief enthält.

Betreff: Laufbahnempfehlung!

zu meinem Bedauern muss ich ihnen mitteilen......

Mein Sohn ist durchgefallen!
2 Fünfer - Mathe und Latein!

Die Lehrerkonferenz rät ihnen folgendes: Lassen sie jetzt ihren Sohn in die Realschule übertreten. Voraussetzung hierfür ist ein erheblich gesteigerter Einsatz.

Hurra! Das erklärt mal einem vollpupertierenden fast 16 jährigen Dauertrotzer, der momentan null Bock auf gar nichts hat. Ob ich den Burschen in die Realschule schicke oder in die Hauptschule, dass ist dem jungen Blockadeschädel alles egal! Der will nur vor seinem PC sitzen, nichts hören und vor allem nichts machen!

Ja....da gibt es noch die Möglichkeit der Nachprüfung, auf die der Junior ganauso wenig Bock hat wie auf ein Gespräch mit seinen Eltern.

Die Schule macht es sich leicht. Ein Brief und alle Entwicklungsprobleme eines Jugendlichen werden damit an eine andere Institution abgeschoben, hauptsache das hochkarätige Lehrerkollegium muss sich nicht mehr damit rumschlagen. Gibt es doch genug vor sich hin vegetierende Pupertierende, die gerade noch mitrutschen. Da muss man den einen nicht auch noch motivieren, es vielleicht doch nochmal zu versuchen!

Und genau dieser eine hat Angst vor der Schmach, es trotz angebotenen, teuren Nachhilfeunterrichts trotzdem nicht zu schaffen. Ja, wieder zu versagen! Denn als cooler Schlabberhosenträger versagt man nicht. Das ist uncool!
Genau dieser Jugendliche hätte jetzt fachlich kompetente Unterstützung dringend nötig gehabt, denn auf die Eltern hört ein pupertierender Heißsporn auf gar keinen Fall! Weiß ich übrigens aus eigener, leidvoller Erfahrung!

Also was tun?

Ich bin ehrlich gesagt ratlos!

Vielen Dank, liebes Schulsystem, dass du die normale natürliche Entwicklung unserer Kinder, die mal stark ausgeprägt und mal eher ruhig sanft verläuft, so optimal abfängst!
Vielen Dank für die Unterstützung, die du nicht nur Schulanfängern und übertrittwilligen Kindern gibst, die mit 8-9 Jahren vor lauter Angst schon Beruhigungstabletten brauchen.
Vielen Dank, dass du unseren Kindern in diesen zarten Alter schon das Gefühl des "Versagens" vor Augen führst!

Vielen Dank!

Montag, 27. Juli 2009

Hausarbeit - Schwupp und weg!

Am Wochenende ist unser Putztag, je nach Dreck und Staubschichthöhe. Bei bestimmten Wetterlagen erweitert sich dieser eine Tag auch schon mal in Putz- und Aufräumtage oder bei bestimmten Gemütsverfassungen meinerseits in wahre Putzorgien! Aber eher selten! Denn sollte es eine wochenlange Schönwetterperiode geben, müssen die Gäste und Besucher unseres Haushalts über so manche Dinge hinwegsehen. Richtig putzen macht am meisten bei miesem Regenwetter Spass!
Naja, das Gröbste muss natürlich trotzdem gemacht werden, auch im Sommer.

Gerade komme ich mit Einkaufstüten schwer beladen ins Haus. Über einen Berg von riesigen bis mittelgroßen Snikers balanciere ich die Wochenration "Futter für Tennager" in die Küche und rufe freudig nach meinen lieben Kinderlein. Doch meine Hoffnung schwindet bei der Lautstärke der Musik und der Anzahl der Schuhe im Gang schnell dahin.
Ich versuche die Größen und Marken der Quadratlatschen den Freunden meiner Kinder zuzuordnen." Ah, die Größe 47, rotes Modell alla Puma gehört Mark, die merke ich mir schon alleine wegen Ihrer überdimensionalen Länge. Die anderen sind mir diesmal unbekannt. Ich rufe nochmal lauter und habe tatsächlich Erfolg. Im ersten Stock wird eine Tür geöffnet und mein Sohn pflaumt die Treppe hinab: "Was isss denn?"
Schön wenn man als Mutter und Aleinernährer so liebevoll begrüßt wird!
"Kannst du mir mal bitte helfen", flöte ich nach oben.
Den Jungen muss man vorsichtig behandeln, der pupertiert gerade!
"Gleich!" ruft der Halbstarke nach unten und schmeißt die Tür wieder zu.
Ich beschließe, es mal mit Augenkontakt zu versuchen und gehe nach oben in den ersten Stock.Sanft klopfe ich nacheinander an die Türen meiner Tochter und meines Sohnes und strecke langsam den Kopf ins Zimmer meiner Tochter.
"Hallo! Bin wieder da! Könntet ihr mir mal bitte ein bißchen helfen?"

Meine Tochter bekommt sofort eine höhere Stimmlage: "Mama, immer wenn du heimkommst, sollen wir helfen! Das ist ätzend! Außerdem mache ich dauerd was und der Ali nicht!"
Dabei deutet sie mit einer abfälligen Kopfbewegung zum Nachbarzimmer.
"Ich möchte aber, dass ihr mir beide helft, .....jetzt," sage ich mit einem wie ich finde bestimmten Ton und gehe ins Zimmer meines Sohnes. Hier sitzen zwei andere Teenager mit pickligen Gesichtern auf seinem Bett und sind total cool mit ihren ewig weiten Hosen und T-Shirts bis zu den Knien.
"Gleich!" schnauzt mein Sohn und erschisst gerade etwas auf seinem Bildschirm. Die beiden sackartig Gekleideten nicken bewundernd mit dem Kopf.

"Los, aber dalli! Die anderen können derweil spielen!" Ich werde energisch!

Mein Sohn trottet murrend mit! Er bekommt drei Jobs von mir und macht sich an den ersten - Wasserkästen in den Keller tragen.

Ich gehe in den Garten, um den Rasen zu mähen, da ruft meine Tochter vom Balkon.
"Haste die Küche gesehen, die ist total sauber. Habe ich extra geputzt!"
Hmmm, komisch...ich hatte eigentlich in Erinnerung, das die Küche ziemlich klebte, als ich die Einkäufstüten auf der Arbeitsplatte abgestellt habe, aber vielleicht habe ich mich ja auch getäuscht.
Der Freund meiner Tochter "hallot" kurz brav vom Balkon und meine Tochter meint. "Du..ich habe gesaugt und geputzt. Jetzt soll der Ali auch mal was machen. Wir gehen gleich!"

Ach ja, wo ist der eigentlich abgeblieben. Ich habe inzwischen den Rasen gemäht und der Kerl ist in den Weiten unseres Keller verschwunden? Ich rufe laut nach ihm.
Keine Antwort! Dafür verabschiedet sich meine Tochter mit ihrem Freund.

Ich suche meinen Sohn im Haus und finde ihn im Flur.
Seine Kumpels und er sind schon ausgehfertig und er brummt:" Geh jetzt...alles erledigt!"
Fein, das ging ja diesmal flott, denke ich mir. Was so ein energischer Ton alles bewirken kann! "Viel Spaß Jungs", rufe ich meinem Sohn und den anderen wandelnden Zaunlatten hinterher und lasse die Bande ziehen.

Bevor ich weiterputze, mache ich mir in der Küche erstmal einen Kaffee und.......
Meine Schuhe kleben am Boden fest. Irgend jemand hat Limo oder so etwas ähnlich dauerklebendes ausgeschüttet und der Natur seinen Lauf gelassen. Bei der Hitze trocknet das schnell ein. Das Püree steht noch auf dem Herd und der Topf ebenso. Um den Kochtopf herum ist ein weißes Pulver verteilt und die Spüle steht voller Geschirr.
Das Katzenfutter scheint noch von heute morgen zu stehen und muffelt leicht säuerlich bei 30 Grad vor sich hin.
Ich hole den Sauger aus dem Keller und....auf der unteren Treppe stehen die Getränkekästen, anstatt im hinteren Keller im Regal. Das Katzenklo ist ebenfalls nicht sauber.
Vor der Waschmaschine wartet ein verträumter zwei Meter hoher Wäscheberg und ich bin mal wieder mit allem alleine.
Seufzend und enttäuscht trinke ich meinen Kaffee auf der Terrasse.

Dabei gibt es doch sogar in unserem BGB - Bürgerlichen Gesetzbuch den Paragraphen § 1619. Er lautet wie folgt:

§ 1619
Dienstleistungen in Haus und Geschäft

Das Kind ist, solange es dem elterlichen Hausstand angehört und von den Eltern erzogen oder unterhalten wird, verpflichtet, in einer seinen Kräften und seiner Lebensstellung entsprechenden Weise den Eltern in ihrem Hauswesen und Geschäft Dienste zu leisten.

Ich frage mich - hat schon mal eine Mutter ihre eigenen Kinder verklagt?

Sonntag, 26. Juli 2009

Sonntagsimpressionen!

Hier nochmal deutlich erklärt, wie die Gleichstellung im Beruf in der Praxis aussieht!
Viel Spaß!



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