Samstag, 27. Juni 2009

Fit und nett!

Blogbeitrag einer Freundin:

Seit ein paar Wochen mache ich Samstags Vertretung für eine Fitnesstrainerin, die auf einer Fortbildungsveranstaltung ist. Das heißt für mich, halb sieben aufstehen! Und das an einem Samstag! Um halb acht geht es dann los und ich muß frisch, fröhlich und fit auf einem Campingplatz am See stehen. Da stehe ich nun und bin gespannt, wer da kommt. Ich  habe so mit zwei bis vier Frauen gerechnet, denn wir Frauen sind ja bekanntlich aktiver im allgemeinen Fitnesstraining, besonders wenn es sich um Bauch - Beine - Po- Gymnastik dreht. Das sind ja schließlich typisch weibliche Problemzonen, wenn man von der hohen Anzahl an Bierbäuchen mal absieht.

Pünktlich stehe ich auf dem Rasenplatz am See und stelle schon mal mein CD-Player für die flotte, musikalische Unterstützung parat. Dann warte ich, reibe mir verstohlen die Augen und träume noch ein wenig in den See hinaus. Von Weitem kann man schon Gelächter und Geschnatter vernehmen. Prima! Meine Gruppe trabt langsam an. Sechs Frauen zwischen 45 und 60, lächelnd, voller Vorfreude und... na sowas ein Mann!
So etwas finde ich klasse und mutig!

Ich will gleich die Musik anwerfen, aber der blöde CD-Player tut keinen Mucks. Super! Da hat wohl mein Sohnemann wiedermal die Batterien verbraten und keine neuen eingelegt, obwohl ich ihn so oft darum gebeten hatte! Was mache ich denn jetzt? Fitness ohne Musik?
Die Damen schnattern noch ein wenig und scheinen von meiner Misere nichts mitzubekommen. Der Herr beobachtet dagegen alles ganz genau und meint leise:" Na...haste die Batterien vergessen? Dann machen wir dat halt ohne!" Er klatscht zum Aufwärmen ein paarmal in die Hände und hat so gleich die Aufmerksamkeit der gesamten Damenwelt.

Er strahlt über das ganze Gesicht: "Hey Mädels, jetzt erzähle ich euch noch ´nen Witz zum Aufwärmen und machen dann mal hinne. Dat Frühstück wartet!"

Er gibt seinen Witz zum Besten und zwinkert mir zu.
Erleichert lege ich dann auch gleich los und lasse die Truppeein zum Aufwärmen ein bißchen laufen. Schadet nie! Der nette Witzeerzähler macht alles fleißig mit, obwohl er bei manchen Übungen schnell an seine Grenzen stößt. Aber dafür kann er ja nichts, denn das ist einfach physiologisch und Bierbauch bedingt. Schließlich machen wir ja kein Krafttraining und verbiegen können sich die meisten Männer nicht, egal in welchem Sinne.
Die Stunde vergeht und alle stehen schweißgebadet in der Runde. Der Herr ist auch ganz schön ausser Atmen und strahlt über seine roten Bäckchen. Er denkt wohl schon an sein fettiges Spiegelei mit gebratenen Speck! Alle klatschen und bedanken sich. Puh! Es scheint ihnen auch ohne Musikuntermalung gefallen zu haben. Der Herr grinst mich zum Abschied an und meint: " Des nächste Mal bringst aber was zum Nachladen mit, Mädle, gell?
Und am nächsten Samstag war er wieder dabei, voller Begeisterung, ohne Allüren von wegen "Hahn im Korb", sondern einfach nur nett. Und diesmal funktionierte auch der CD-Player....und die Nachlademonition, 4 Batterien verlassen seitdem nie mehr meine Sporttasche.

Freitag, 26. Juni 2009

Aus heiterem Himmel

Großstadtbesuch! Ich bin auf einer Geschäftsreise in einer westdeutschen Großstadt und habe einen ganzen Nachmittag frei! Herrlich! Das Wetter ist ideal für einen Bummel durch die Einkaufsstraßen. Sonnig, wenn auch etwas kalt! Aber schließlich ist es Herbst und da kann man über jeden Sonnenstrahl froh sein, nicht wahr?
Ich wandel wie auf Wolken durch eine super edle Straßenmeile und blicke in die Auslagen. Fasziniert überlege ich mir, wer sich schon eine getigerte Unterhose für 170 € kauft oder einen unifarbenen Strickpullover für 650 €, wenn er optisch nicht viel mehr hergibt, als ein Pulli bei H & M für 19,90 €?
Ich stelle mal wieder fest, dass ich diese Dinge nicht brauche und lächele völlig selbstzufrieden in meine Umgebung.
Langsam arbeite ich mich von Schaufenster zu Schaufenster. Was für ein schöner Nachmittag. Ich habe das Gefühl, dass ich die Welt umarmen könnte. Endlich mal raus aus meiner Kleinstadt in die große, weite Welt und dann noch Zeit, diese vielen schönen Dinge und toll gekleideten Großstadtbewohner anschauen zu können - Toll!
Mit geschlossenen Augen stehe ich kurz zwischen den Menschen, die an mir vorbeihasten und lasse die Sonne mein Gesicht wärmen. Dann drehe ich mich wieder um und gehe weiter! Vor einem Antiquitätengeschäft bleibe ich stehen und mustere alle Gegenstände genau. Ich liebe Antiquitäten!
Doch irgendwie werde ich das Gefühl nicht los, dass mich ein Augenpaar beobachtet. Es ist dieses bohrende Gefühl, dass man im Nacken hat, wenn ein Blick eines anderen Menschen intensiv auf einen selbst gerichtet ist.
Aber als ich mich umblicke, sehe ich nur einen älteren, sehr edel und korrekt gekleideten Herrrn nicht weit von mir, der ebenfalls die Auslage des Antiquitätenhändlers betrachtet.
Leicht kopfschüttelnd mache ich mich von dem Gefühl wieder frei und mein Blick bleibt an einem wunderhübschen Brieföffner im Schaufenster hängen. Er war aus silber und hatte oben am Griff einen Vogelkopf. Die angedeuteten Federn waren aus kleinen bunten Schmucksteinchen zusammengesetzt. Eigentlich etwas kitschig, aber ich sammele alles, was mit kuriosen Vögeln zu tun hat. Und dieser Vogel hier hatte etwas - mit seinem langen Rabenschnabel. Ich lächele den Gegenstand an, und komme mir in dieser sanft, harmonischen Stimmung langsam leicht verblödet vor. Egal, es ist einfach schön heute.
Der Brieföffner würde mich schon sehr reizen! Naja...ich glaube, hier brauche ich eh nicht reingehen. In dieser Einkaufsstraße müsste ich wahrscheinlich mein Auto verpfänden, um mir diesen Brieföffner leisten zu können. Ich zwinkere meinem Vögelchen nochmal zum Abschied zu und will mich gerade wegdrehen, als ein freundliches Gesicht hinter der Scheibe des Schaufensters erscheint. Die nette Frau schaut mich fragend an und zeigt dann auf den Brieföffner. Ich stehe völlig verdattert da und zucke mit den Achseln. "Was will die denn von mir?" frage ich mich perplex. Aber sie lächelt weiter und zeigt dann mit dem Zeigefinger auf mich und dann nochmal eindringlch auf den Brieföffner. Irgendwie merke ich, dass ich automatisch nicke und stehe starr vor dem Fenster. Die Frau nimmt "mein Vögelchen" aus der Auslage und verschwindet.
"Huch....was war denn das?" Mit leicht geröteten Wangen, ziemlich perplex und wie erstarrt stehe ich immer noch blöd rum und versuche meine Gedanken zu sammeln. Mir kommt die Zeit ewig vor, doch endlich kann ich mich wieder rühren.
Bloß weg hier, bevor sie mit dem Kassenbon und dem Brieföffner aus der Tür kommt und ich einen Kredit aufnehmen muss. Schnell drehe ich mich um und will gerade gehen, als mich an der Schulter eine Hand festhält.
Erschrocken halte ich an und blicke über meine Schulter. Hinter mir steht der korrekt gekleidete Herr. Er hat einen blauen, edlen Kaschmirmantel an und einen großen Siegelring an seiner Hand. Das sympatische Gesicht ist von einem gepflegten grauen Vollbart eingerahmt. Um die Augen zeigen tief eingekerbte Lachfältchen, dass hier ein Mann mit Humor steht. Er strahlt über das ganze Gesicht und mir wird irgendwie warm um´s Herz.
"Hallo, es tut mir furchtbar leid. Ich wollte sie nicht erschrecken!"
Stumm schüttele ich den Kopf. Ich blicke ihn immer noch erwartungsvoll und leicht erschrocken mit großen Augen an.
"Ich beobachte sie schon eine ganze Weile. Ich hoffe sehr, sie verzeihen mir dieses Benehmen. Aber ich habe noch nie eine Frau so selbstzufrieden und glücklich in dieser Straße lächeln sehen. Ihre Augen haben geglänzt und hatten nicht diesen gierigen, unzufriedenen Ausdruck, wie man ihn sonst bei den Menschen hier beobachten kann!"

Ich lache! "Ja, das stimmt! Das ist mir auch aufgefallen! Das muss wohl an diesen völlig überflüssigen und überteuerten Sachen liegen, die hier überall angeboten werden!"

Er lacht auch! Mit einer freudigen Geste hält er mir ein kleines Päckchen hin und meint: " Ihr Lächeln hat mir meinen Tag heute so versüßt, dass ich ihnen etwas schenken möchte!"
Peinlich berührt betrachte ich das kleine Paket. Kann ich von einem völlig Fremden einfach ein Geschenk annehmen? Irgendwie ist mir das jetzt total unangenehm!
Ich stottere vor mich hin: " Wissen sie....das ist irgendwie....naja....!"

Der Herr streckt mir das in blaues Seidenpapier eingewickelte Päckchen direkt vor die Hände. Er nimmt meine rechte Hand und drückt es mir hinein.

"Jetzt nehmen sie schon! Bitte! Ich will ihnen nur eine Freude machen, weil sie mir heute einen ganz besonderen Augenblick geschenkt haben. Keine Angst, ich will nichts von Ihnen!"
Er drückt mir meine beiden Hände nochmal fest zum Abschied und seine kleinen Fältchen um die Augen scheinen zu tanzen.
"Bleiben Sie genau so, wie sie sind!"

Mit diesem Satz dreht er sich um und geht weg.
Immer noch eingermaßen verstört beschließe ich, mir einen Kaffee in dem gegenüberliegenden Straßenlokal zu gönnen. Das Päckchen lastet dabei schwer in meiner rechten Hand.
Während ich auf meine Bestellung warte, schlage ich vorsichtig das blaue Seidenpapier auseinander. Darunter kommt eine dunkelrot, samtige Schatulle zum Vorschein. Neugierig und ganz vorsichtig, mit geneigtem Kopf spitze ich in die halb aufgeklappte Schachtel.
Meine Augen werden riesig und mein Herz klopft wie wild!
In Samt gebettet liegt vor mir der wunderschöne Brieföffner mit dem Vogelkopf!

Donnerstag, 25. Juni 2009

Beziehungsgefühle

After Work! Endlich! Ich stehe in meiner Stammkneipe und trinke einen gespritzten Prossecco. Den habe ich mir heute verdient. Der ganze Tag war durchwachsen mit Stress, blöden ergebnislosen Besprechungen und aggressiven Anmerkungen von Kollegen. Zum Glück ist der Besitzer dieser Kneipe ein strahlender Gutelaune-Mensch und bringt mich schnell wieder zum Lachen.

Da biegt auch schon Simon, ein alter Bekannter von mir, um die Ecke. Simon ist ein netter Kerl, Anfang 40 und eigentlich im großen und ganzen ein ewiger Single.

Doch momentan hat er seit fünf Monaten eine Beziehung. Der ganze Bekanntenkreis ist schon megagespannt, ob Simon endlich den Weg zu einer festen Partnerschaft findet.
"Hey Simon"! Ich drücke den leicht bulligen, sympathischen Mann zur Begrüßung an mich .

"Wie geht es dir denn?"
Klar kommt jetzt erstmal der übliche Smalltalk, bis man endlich an den Punkt gelangt, wo man nach den wirklich interessanten Sachen fragen kann.
"Was macht deine Beziehung? Ich finde Gabi echt klasse! Sie sieht gut aus, ist intelligent, total nett und mag dich, glaube ich, wirklich gern!"

Simon schaut mich an, als hätte er eben erst bemerkt, dass er eine Beziehung hat.
"Ähhh, ja, sie ist sehr nett!" Er dreht sich um und bestellt sich noch ein Bier.
"Ja meinst du, das es diemal was wird?" Meine Neugierde lässt mir keine Ruhe. Er hatte ja schon öfter mal so ein paar Dates und für Wochen so etwas wie eine Beziehung, aber diesmal war es ja schon wirklich lange....für Simon.

Er zuckt mit den Achseln und meint: " Du, ich weiß nicht! Ist doch ok so wie es ist!" Daraufhin wechselt er das Thema und ich wusste so viel wie vorher.

Zwei Tage später treffe ich Gabi im Straßencafé. Wir unterhalten uns angeregt über alles mögliche bis wir auch auf Simon zu sprechen kommen.

"Du, wie schaut es denn aus mit euch beiden?" will ich schließlich wissen.

Gabi schießt sofort eine Träne ins Auge. Sie blickt mich gequält an und seufzt: " Ich weiß auch nicht. Immer wenn ich mit ihm über unsere Gefühle reden will, weicht er mir aus. Wenn ich dann konkreter werde, wird er sauer. Ich traue mich schon bald gar nicht mehr, irgendetwas zu fragen. Dabei will ich doch nur wissen, wie er zu mir steht und was er für mich empfindet. ist das zuviel verlangt. Man macht sich doch Gedanken, wie so eine Beziehung wachsen könnte und wieviel man da hinein investieren soll. Schließlich will man ja nicht enttäuscht werden, oder?"

Das kann ich nur bejahen. Ein wenig Aufklärung über seine Gefühle kann "Frau" einem Mann schon abverlangen, wenn man seit fünf Monaten mit ihm jedes Wochenende verbringt und mit ihm schläft.

" Hast du ihn denn mal ganz konkret gefragt: Was empfindest du für mich?" will ich von Gabi wissen. Sie nickt und die Tränen hinterlassen eine leichte Spur in ihrem Make up. Verstohlen wischt sie sich mit einem Taschentuch über´s Gesicht.

"Ja klar!... und er hat gesagt, ich bin ihm viel wert....und es wäre doch gut so wie es ist.....und das war es dann!" Sie ist wirklich kurz davor, richtig loszuheulen. Und das verstehe ich auch, denn so gut kenne ich Simon inzwischen. Dem ist auch sein Sonntag nachmittag vor dem Fernseher mit Formel I viel wert oder seinen abendliche pünktliche Zubettgehzeit! Wenn man da als Frau eingereiht wird, ist das nicht gerade schmeichelhaft.

Ich gebe Gabi den guten Ratschlag, sich emotional nicht zu sehr an Simon zu binden und die Augen nach links und rechts offen zu lassen.
Als ich Gabi nach 3 Monaten wiedersehe, hat sie einen totel netten, gutaussehenden Mann an der Hand und strahlt über das ganze Gesicht. Sie hat meinen Ratschlag befolgt und einen Mann kennengelernt, der sie wirklich vergöttert. Beide scheinen im 7. Himmel zu schweben und ich gönne es ihr!
Inzwischen lebt Gabi mit Ihrer neuen Beziehung zusammen und sie sind immer noch sehr glücklich.....

...und Simon ist immer noch alleine, hat aber kein Formel I Rennen verpasst.




Mittwoch, 24. Juni 2009

Klischee

Blogbeitrag einer Freundin:

Ist wirklich nur ein Klischee, dass Männer sich immer eine junge blonde schlanke Frau wünschen? Und ist es ebenso nur ein Klischee, dass sie nach einigen Ehejahren "schon mal" fremd gehen?
Ich glaube das stimmt alles nicht. Wenn man richtig liebt, jeder sich anstrengt, den anderen auch mit seinen Fehlern liebt, aber auch jeder bereit ist, an sich zu arbeiten, dann ist man sehr glücklich, egal ob mit oder ohne Kinder.

Das beste Beispiel ist meine Cousine. Sie hat den Mann ihrer Träume geheiratet, die Liebe ihres Lebens. Ihr Mann behauptet das Selbe. Ein "Vorzeigeehepaar!" Sie ist jung, schlank und blond! Durch dick und dünn waten die beiden gemeinsam, sind erfolgreich in ihren Berufen und haben eine nette Eigentumswohnung in einem renomierten Stadtteil Hamburgs. Der Freundeskreis ist gefestigt und alles wunderbare, nette Menschen. Ihr Göttergatte, sowie sie selber sind rundum glücklich und beschließen nach ein paar Jahren Kinder zu haben.

Aber das klappt leider nicht. Hand in Hand marschieren die beiden von einem Arzt zum anderen, sogar "in vitro" Befruchtung wird mehrmals versucht. Leider fällt der Verdacht der biogenetischen Unfruchtbarkeit auf Cousinchen, weil sie mehrere Fehlgeburten hat und alles nicht so klappt. Aber er ist an ihrer Seite, trocknet ihre Tränen und tröstet sie immer wieder. Gott, wie lieb!! Wunderbar, nicht wahr?

Natürlich geht die ganze Prozedur nicht spurlos an meiner Cousine vorbei. Die vielen Hormongaben plustern sie ein wenig auf und Sport soll sie auch nicht mehr soviel machen. Naja, 10 Kilo sind schnell beisammen! Wieder trocknet er ihre Tränen und bestätigt ihr immer wieder: "Du, Schatzi, ich finde dich so sehr sexy!"
Er allerdings joggt, bleibt drahtig, männlich und schlank.

So vergehen die Monate bis......er ist gerade mal wieder beim joggen. Das Telefon klingelt mehrmals penetrant und Cousinchen hebt ab. Eine weibliche Stimme fragt nach dem Jogger und stellt sich als Geschäftspartnerin aus Stuttgart vor. Meine Cousine tauscht ein höfliches Wortgeplänkel aus und erklärt ihr,, dass der geliebte Mann bei seiner regelmäßigen Sportlichen Betätigung ist. "Nicht so schlimm", antwortet die Geschäftspartnerin, "ich versuche es über das Handy!"

Wochen vergehen, er muss öfter mal nach Stuttgart. Beruflich versteht sich!!

Doch so langsam aber sicher wird meine Cousine stutzig. Auch wenn man immer noch sehr verliebtist, diese Dinge spürt man. Es schwebt wie eine dunkle Wolke über der Beziehung! Auch die Anzeichen sprechen für die Vermutung....er zieht sich irgendwie zurück!

Naja, als "Frau" ist man mutig...als stellt sie ihm die direkte Frage, auch wenn sie insgeheim hofft, daß alles nur ein irrtum, eine momentane Empfindlichkeit von ihr oder veilleicht nur eine berufliche Stressreaktion von ihm ist. "Liebling, wieso musst du dauernd nach Stuttgart? Hast du ein Verhältnis mit der Frau? Prompt und wie ein Faustschlag ins Gesicht kommt die direkte Antwort von ihm, denn wenn man sich liebt ist ja Offenheit  selbstverständlich, oder?
"Ja, Schatz, es ist einfach so passiert!"

Tja, der Kinnhaken hat gesessen! DasVertrauen rutscht wie ein umgeblasenes Kartenhaus zusammen und damit die Ehe und die Liebe nur noch Vergangenheit.
Und die Neue? Sie ist blonder,schlanker und noch jünger....Aber alles kein Klischee!!

Dienstag, 23. Juni 2009

Einsteigen mal anders

Mode ist etwas sehr Schönes - ab und an. An manchen Tagen liebe ich es, mich zu stylen und aufzubrezeln. Es ist fast wie Fasching. Erst schaut man in den Spiegel und sieht sich als alltäglicher Ottonormalo. Dann geht es los!

Schicke Wäsche - sieht zwar keiner, gibt einem aber ein gutes Gefühl - halterlose Strümpfe, ein enger Strickrock mit dem dazu passenden enganliegenden, sehr figurbetonten Pulli, passende Strickjacke und als i-Tüpfelchen ein passender langer Schal. Dazu sündhaft hohe Pumps in der gleichen Farbe. Mit einem Blick in den Spiegel stelle ich fest, dass es mir schon fast gelungen ist, die Identität zu wechseln. Jetzt fehlt nur noch die perfekte "Kriegsbemalung", die mit einem farbidentischen Lidschatten, Lidstrich, Rouge und Puder und der berühmten long lash Wimperntusche endlich aus mir so etwas wie Matahari macht.

Mit diesem Outfit beschließe ich, mich auf der teuersten Einkaufsmeile der nahegelegenen Großstadt blicken zu lassen.
Leider passt mein kleiner Zweitürer mit Heckklappe nicht so ganz zu meinem momentanen Äußeren, aber den Blechkamaraden kann man ja in der Parklücke irgendwo unter seinesgleichen zurücklassen.
Kaum bin ich in der Stadt angekommen, da lacht mir auch schon das Glück entgegen. Direkt vor "Hermes" finde ich eine ausreichend große Parklücke für meinen fahrbaren Untersatz.
Zwei Verkäuferinnen aus dem Geschäft schauen arrogant aus der Glastür, erst abschätzend auf mich und dann eher bemitleidend auf mein Auto. Blöde Puten!
Ich schließe mein Auto ab und seufze erleichert, als die Schließanlage sich nach unten bewegt. Manchmal hat mein Autochen seinen eigenen Kopf und die Schließanlage macht, was sie will.

Mit einem triumpfierenden Blick auf die zwei Weiber stöckele ich davon.

Der Nachmittag war herrlich! Ich habe tatsächlich zwei Designerstücke stark herabgesetzt ergattert und hatte für ein paar Stunden das Gefühl, eine schöne und elegante Frau zu sein. In einem Kaffee kann ich die bewundernde Blicke zweier Herren vom Nachbartisch einfangen und genieße diesen Augenblick der positiven Aufmerksamkeit. Was will ich mehr!
Mit einem Blick auf die Uhr fällt mir ein, dass meine Parkzeit gleich abläuft und ich mache mich auf 9 cm Absätzen geschwind auf den Weg zum Auto.
Die Einkaufsstrasse ist inzwischen voll geworden und ich muss mich durch ein Gewühl von Menschen drängeln. Meine Füße schmerzen allmählich vom stundenlangen ungewohnten Zehenspitzengang und ich war echt froh, als ich endlich vor meinem Auto stehe.

Erleichert stecke ich den Schlüsseln ins Schloss und.....nichts.....das Auto geht nicht auf. Ich ziehe ihn wieder heraus und versuche es erneut. Mein Auto scheint seinen Parkplatz in der High Society zu geniessen. Es will hier nicht weg!

Ich fluche leise vor mich hin und gehe zur Beifahrertür.

Dann steige ich eben da ein...mir doch wurscht!

Wieder versuche ich mein Glück und....kein Schloß bewegt sich!

Scheiße! So langsam werde ich echt sauer auf den Mistkarren. Ich denke insgeheim an Verschrottung und Metallpresse und probiere es immer wieder, aber das Auto hat wie gesagt seinen eigenen Kopf. Ab und an lässt es einen rein und dann wieder nicht.

Stinksauer trete ich dem Auto gegen die Reifen und merke gleich, Autsch! Das war keine gute Idee! Mit den spitzen Pumps tut das richtig weh! So ein Mist aber auch. Dann bleibt mir nur die Heckklappe!

Mit einem leichten Blick zur Seite kann ich die zwei Tussi in dem Hermesladen an der Scheibe kleben sehen. Sie grinsen hämisch und haben sich auf wunderbareweise vermehrt. Jetzt warten gleich vier Tussis und ein geschleckter, aufgeblasener Gockel mit rosa Seidentüchchen um den Hals auf mein Schicksal.

Natürlich lasse ich mir nichts anmerken und tue so, als würde ich immer die Heckklappe zum Einsteigen benutzen. Mit hocherhobenen Kinn öffne ich den Kofferraum, schmeiße schwungvoll meine Einkaufstüten in den vorderen Bereich des Autos und hüpfe mit einem kleinen Anlauf hinterher.

Da hänge ich nun. Die Füße ragen noch aus dem Kofferraum, die Beine sind wenigstens schon drinnen und mein Oberkörper klemmt elegant zwischen dem Rücksitz und der Rücklehne. Mit den Händen greife ich die vordere Kopfstütze und ziehe mich wie ein Bodybuilder nach vorne. Aber irgendwie komme ich nicht so richtig voran.

An der Hüfte wird es beim "nach vorne ziehen" so luftig und ich lasse lieber schnell nach. Mein Strickrock hat sich mit den Maschen irgendwo in der Klappe verfangen. Durch die Scheiben meines Autos kann ich viele grinsende Gesichter sehen. Oh Gott, wie peinlich!
Plötzlich taucht neben mir an der Beifahrerseite ein markantes, schönes Männergesicht auf. Er lächelt ins Auto und ruft: "Soll ich ihnen helfen!"

Ja, toll! Was sage ich dem denn jetzt! Ja, bitte! Fummeln sie mir mal am Hintern rum und ziehen mir meinen, am Kofferraumdeckel festhehängten Rock, wieder nach oben? Ich hatte einen Stringtanga an und der Rock dürfte inzwischen mit seinen Gummizug auf der Hüfte sitzen.
Ich lächele gequält und nicke! Egal! Irgendwas musste ja passieren, sonst hänge ich morgen noch fest.

Der nette Gentleman macht sich gleich am Kofferraum und an mir zu schaffen. Ich spüre, dass mein Rock wieder locker sitzt und kann ihn mit einer Hand wieder in eine etwas schicklichere Lage bringen. Wie ein Aal lasse ich mich graziös nach vorne gleiten, rappele mich auf den vorderen Sitzen zurecht und versuche meine völlig verstrubbelten Haare wieder halbwegs nach hinten zu drapieren. Dann öffne ich die Tür von innen und strahle meinen Retter an!

"Vielen Dank für ihre Hilfe!"
Der Herr grinst: " Steigen sie immer so ein? Wenn ich ihnen das nächste Mal beim Anziehen helfen kann, sagen sie mir Bescheid!"

Er greift in die Brusttasche seines Sakkos und gibt mir seine Visitenkarte.

"Melden Sie sich doch mal!"
Damit richtet er sich wieder auf und lacht mich noch zum Abschied an. Ich werde knallrot und strecke den kichernden Zimtziegen hinter der Schaufensterscheibe meine Zunge raus.

So schnell hatte ich noch nie ausgeparkt!

Montag, 22. Juni 2009

Papa allein zu Haus

Blogbeitrag meiner lieben Schwester:

Meine Freundin Brigitte ist zur Zeit auf Kur. Grund: chronische Erschöpfung wegen Ganztagsjob, Haushalt und Kindern. Deshalb ist ihr Mann Werner momentan alleinerziehender Vater. Ein schweres Los. Aber er erhält auch viel Anerkennung für seine neue Rolle.
„Super, wie du das hinkriegst“, sagen die Kumpels in der Kneipe und geben ihm noch ein Bier aus. Auf die Kinder passt derweil daheim die Mutter auf.
„Und wie machst du das mit dem Essen?“ fragt Freund Bernd. Werner winkt ab.
„Alles halb so wild. Mittags kocht die Schwiegermutter für uns und abends gehen wir zu McDonalds.“ Zum Putzen und Bügeln kommt Werners Mutter, schließlich kann der arme Kerl doch nicht alles alleine machen.
Auch Brigittes Freundin Susi ist voller Hilfsbereitschaft: „ Ich fahre doch eh´fast täglich zum Supermarkt. Sag mir einfach, was du brauchst und ich bringe es dir vorbei. Natürlich hat Werner das Angebot dankbar angenommen. Zumal Susi auch noch vorgeschlagen hat, er solle doch die Kinder zum Hausaufgaben machen zu ihr schicken, damit der Ärmste auch mal ein Stündchen frei hat.
Am Wochenende dürfen die beiden sogar mit auf den Bauernhof von Susis Schwester, da können sie prima spielen und Werner verpasst sein wichtiges Fußballspiel nicht. Irgendwann kommt auch Brigitte wieder von der Kur zurück und Werners schwere Zeit ist vorbei. Beide müssen nun wieder arbeiten gehen und keine Omas und Freundinnen kommen zum Kinderhüten, putzen und einkaufen. „Ist ja auch nicht nötig“, sagt Brigittes Mutter, „ nun ist die Mutti ja wieder da!“

Sonntag, 21. Juni 2009

Sonntagsimpressionen

Wohin uns das Leben führt, wissen wir erst, wenn wir immer wieder ein Stück des Weges gegangen sind und versuchen, um die nächsten Ecken zu blicken.
Seid neurierig, denn jeder Tag bietet neue Überraschungen und Chancen!
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