Samstag, 8. August 2009

In luftigen Höhen!

Heute war das herrlichste Bergwetter! Deswegen habe ich kurzerhand beschlossen, die Stille der Bergwelt für mich und meine Gedanken zu nutzen.
Nach zwei Stunden straffen Aufstiegs komme ich zu herrlich blühenden Bergwiesen. Jetzt weiß ich, warum ich dieses Jahr so wenig Schmetterlinge im Garten hatte. Hier oben auf 1700 m Höhe sind sie alle zu finden. Kleines Füchschen, Schachbrett, Distelfalter, Admiral - es sieht fast aus wie in einer Vollversammlung der hübschen, bunten Flatterflügler!


Nach einiger Zeit am dritten Gipfelkreuz begegene ich einen älternen sportlichen Herrn. Er lächelt mich verlegen an, denn er ist gerade dabei ein paar der wunderschönen Wiesenblumen, die er wohl eben gepflückt hat, in einer Tupperdose zu verstauen. Glockenblume, Anemonen - alles Blumen die unter Nurschutz stehen! Naja, es sind ja nicht viele und irgendwie finde ich es rührend. Das passt gar nicht zu seinem sportlichen Äußeren.

Ich gehe an der Kante entlang und Nebelschwaden wabbern schnell durch die Tannen. Fast komme ich mir vor wie in einem Geisterfilm von Hollywood. Kann denn hier nicht mal jemand die Rauchmaschine abstellen?

Dann reißt es plötzlich wieder auf und der Spuk ist vorbei! Oben auf dem Gipfel strahlt die Sonne. Knapp unter dem Gipfelkreuz habe ich auf einem großen, warmen Felsen einen prima Platz gefunden.
Der Weg vor mir nach unten schaut aus wie eine Absprungrampe in den Himmel!

Ich geniese die Aussicht und frühstücke gemütlich. Das sind die Tage, die ich liebe. Ich bin ganz mit mir alleine und kann mich in Ruhe mit allen Gedanken und Gefühlen beschäftigen, für die ich im hektischen Alltag keine Zeit finde.
Auf dem Rückweg flattert mir ein gelber Distelfalter auf die Schulter und lässt sich leider nur kurze Zeit ein wenig tragen. Nach einer Stunde über Stufen und Felsen bergab höre ich schon das Wasser plätschern. Neben mir erscheint ein kleiner Wildbach, der nach und nach immer breiter wird. Genau darauf habe ich gewartet. Schnell springe ich die Böschung hinunter und inpiziere die Steine.
Von jedem Berg nehme ich mir nämlich einen besonders schönen Stein als Andenken mit! Bescheuert, ich weiß, aber das ist mir egal! Ob groß oder klein - er muss mir nur gefallen.


Jeden Stein umdrehend klettere ich eine Weile den Bach hinunter und werde fündig. Ein kleiner Stein mit vielen hauchdünnen weißen Maserungen, wie ein Spinnennetz wandert in meinen Rucksack. Damit habe ich meinen heutigen Schatz gefunden!

Noch lange liege ich in meiner Liege auf der Terasse und schaue in die Berge. Da war ich oben! Und von dem Ausblick und den Erinnerungen werde ich sicher die ganze nächste Arbeitswoche zehren!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Twitter Button from twitbuttons.com