Montag, 3. August 2009

Abenteuer pur in Mutter´s Garten?

Eigentlich müsste ich ja noch mal über dieses Thema schreiben, da es heute gerade topaktuell in der Süddeutschen und im Focus zu lesen ist:
„Frauen schaffen es einer Studie zufolge immer noch deutlich seltener in die Chefetagen von Unternehmen als Männer. Das gilt sogar in frauendominierten Betrieben. „
Den Chefposten bekommen fast immer die Männer: Nur jede vierte Führungskraft in der obersten Führungsebene ist weiblich, in der Ebene darunter nur jede dritte. Daran hat sich in den vergangenen fünf Jahren kaum etwas geändert, zeigt eine Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) mehr lesen unter....

Kennen wir schon und hatten wir schon! „Bauchgefühlt“ wissen wir Frauen auch ohne aktuelle Studie – es hat sich nichts getan!

Deshalb beschäftige ich mich heute mit dem „Wildzelten in Deutschland“!

Warum? Weil am Wochenende fünf jugendliche Schlabberhosenträger zwischen 15-17 Jahren bei mir im Hausgang mit 20 kg Sturmgepäck standen. Ich komme gerade aus der Küche, als mein Sohn mir offenbart: „ Mama, wir zelten im Garten!“
Die Jungs sind zum Teil mit Tarnhosen und Bundeswehrschlafsäcken ausgestattet und ich komme mir vor, wie bei einer feindlichen Übernahme. Dazu ist der Garten rings um mit einer Katzenhasserbande in Rentenalter bewohnt und etwas größer als mein Badehandtuch. In der Reihenhaussatzung steht zudem: „Dieser Garten ist ein Gemeinschaftsgarten!“ Das nützen dann die Rentner dreist, um bei mir mal ganz unverhofft die Büsche von meiner Seite aus zu verschneiden, während ich in Freikörperkultur sonnend auf der Terrasse liege.

Und genau in diesem Garten will diese Pickel- und altersbedingte Rüpelbande ein Zeltlager errichten?
Mit offenen Mund staune ich die Gepäckstücke an.
„Jungs, das geht auf keinen Fall!“ Ich bekomme heute Abend auch noch Besuch und die Nachbarn....neeee, das geht gar nicht!“

Die Jungs schauen bedröppelt. Anscheinend hat sich mein Sohnemann hier mit einer Zusage sauber aus dem Fenster gelehnt. Dem war diese Absage auch sichtlich peinlich und er fängt die ganze Situation mit dem genialen Vorschlag auf:
„ Gehen wir halt einfach wild zelten!“
Das fanden natürlich alle klasse und es kamen auch sofort passende Vorschläge wie „Kurpark, Marienplatz- Stadtmitte, Sportplatz an der Schule, usw.
„Halt Leute“, bremse ich die Begeisterung runter, „ das ist ja alles verboten! Außerdem ist wild zelten ohnehin bestimmt verboten! Und außerdem,"... ich hole tief Luft,... "seid ihr noch nicht mal 16 Jahre, und da müsstet Ihr normalerweise bis 22:00 Uhr abends zuhause sein!“

Ich denke spontan an meine Jugend! Entweder gab es damals auch schon diese vielen Gesetze und wir haben uns einfach nicht daran gehalten oder wir hatten es doch noch irgendwie besser als diese unterdrückten Jungspunts!

„Ist doch wurscht," ruft mein allwissender Junior..
Die Jungs wollen jetzt unbedingt zelten, egal wo! Da schleppt plötzlich einer ein Schlauchboot aus meinem Keller und sie beschließen gemeinsam auf einer kleinen Seeinsel zu übernachten.

Mir wird Angst und bang, aber eh ich noch mit Ratschlägen wie, macht kein Feuer, passt beim Rudern auf, trinkt keinen Alkohol, lasst keinen Müll liegen und vor allem .....lasst euch nicht erwischen.... ich will nicht ins Gefängnis – fertig bin, waren alle schon weg!

Ich sinke verlassen und mit schlechtem Gewissen auf das Sofa! Hätte ich sie doch lieber im Garten zelten lassen und den Ärger mit den Nachbarn einfach durchstehen sollen? Bin ich eine Rabenmutter, wenn ich so etwas erlaube?

Wenn ich an all die Verbote und Verordnungen denke, möchte ich heutzutage nicht mehr 16 Jahre alt sein!

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